Drei für das Jahr 2024 exemplarische Projekte aus dem Fachausschuss Theater & Tanz

Theater Marie. Als Theaterproduktionsort ohne eigene Spielstätte realisiert das Theater Marie gesellschaftlich relevante Projekte für die unterschiedlichsten Bühnen im In- und Ausland. Geführt wird sie von einem Co-Leitungsteam und einer biennal wechselnden Programmgruppe. Dieses fluide Theatermodell spielt eine wichtige und kulturpolitisch einzigartige Rolle für den Kanton Aargau. Theaterstück «Höhere Gewalt» © Bettina Diel

Queere Tiere. Die beiden Tanz-/Theater- und Musikschaffenden Coco Schwarz und Daniel Hellmann erzählen in «Queere Tiere» spielerisch und humorvoll Geschichten über die Vielfalt von Sexualitäten, Liebes- und Lebensformen im Tierreich. Der männlich dominierten heteronormativen Perspektive auf Natur und Menschheit wird eine überraschend andere, fantasievollere Wirklichkeit gegenübergestellt. © Olivia Schenker

Wie Ida einen Schatz versteck und Jakub keinen findet. Unter der Leitung von Anna Pabst ist ein faszinierendes, spartenübergreifendes und vielschichtiges Projekt entstanden, bestehend aus Animationsfilm, Figurentheater und Schauspiel. Das Stück erzählt die Geschichte von zwei Geschwistern, die etwas erleben wollen und das junge Publikum ab fünf Jahren mit auf ihr Abenteuer nehmen. © Caroline Krajcir

 

 

Gegen die Vergessenheit

Auch 2024 haben die Theater- und Tanzschaffenden sowie die veranstaltenden Häuser grossen Einsatz geleistet, um ihrem Publikum faszinierende, vielschichtige und gesellschaftlich relevante Produktionen zu zeigen. Nach ruhigen Jahren werden neue Impulse präsentiert: partizipative Performances durchbrechen die vierte Wand und schaffen Nähe, Aufführungsorte werden zu Narrative Spaces und Protagonisten.

Nicht nur die Darstellenden auf der Bühne, sondern ebenso diejenigen hinter den Kulissen tragen zum Erfolg einer Produktion bei: Das neue Förderinstrument «Freiraum» bietet Künstlerinnen sowie Künstlern aus allen Sparten der Darstellenden Künste der Szenografie, dem Kostüm- und Lichtdesign etc. den idealen Rahmen, um durch Recherchen, Workshops und Experimente neue Ausdrucksformen und technische Weiterentwicklungen zu wagen.

In den letzten Jahren hat der Fachausschuss Theater & Tanz immer mehr Anfragen zur Unterstützung von Engagements ausserhalb der Kantonsgrenzen erhalten. Der gegenwärtig starke Fokus auf die Entwicklungs- und Produktionsunterstützung führt in der Branche zu einer Überproduktion und zu vermehrtem Druck auf Kunstschaffende, wobei gleichzeitig qualitativ starke Stücke ohne entsprechende Distributions-Förderung in Vergessenheit geraten.

Nach eingehendem Austausch im Kuratorium und mit den anderen Kantonen sollen geförderte Projekte auch die Chance erhalten, vermehrt national aufgeführt zu werden. Der Fachausschuss Theater & Tanz versucht mit einem neuen Förderinstrument ab 2025 der Überproduktion entgegenzusteuern und für Kunstschaffende in der Diffusionsphase Hilfestellung zu leisten. Auf dass die innovativen Aargauer Theater- und Tanzproduktionen auch über die Kantonsgrenze hinweg Freude und Inspiration bringen!

Béatrice Goetz, Vorsitz Fachausschuss Theater & Tanz

 

BEITRÄGE THEATER UND TANZ

Atelieraufenthalt

Pascal Nater, Suhr AG Atelieraufenthalt London, 6 Monate 18’000


Freiraum (inkl. Recherche und Weiterbildung)

Alice Peterhans, Wien 5’000
Corinne Soland, Weiningen 8’000
Cornelia Zierhofer, Zürich 5’000
Elias Sebastian Kurth, Aarau 4’000
Lisa Stepf, Aarau 5’000
Mahalia Horvath, Beinwil am See 11’000
Niklaus Friedli, Aarau 6’000
Pascal Nater, Suhr AG 4’000
Peter-Jakob Kelting, Bern 8’000
Ruth Huber, Burgistein 5’000
Stephan Lichtensteiger, Aarau 4’000


Aufführungen bei Kulturorganisationen

Aufführungen bei Kulturorganisationen 10’100


Produktionsbeitrag

Arva porta, Aarau «Katzensprung» 8’000
Christina Szegedi, Baden «Alles im roten Bereich» 15’000
Jules Petru Fricker, Zürich «Trancestors» 8’500
Kulturella, Andermatt «Füür Lili» 30’000
Mass & Fieber Ost, Hamburg «Kater der Zukunft» 6’000
Michael Wolf, Basel «Fluid» 25’000
Neel Jansen, Kussnacht am Rigi «Mutterland – Vaterland» 30’000
Salon Morpheus, Zürich «La petite mort» 4’000
Sebastian Krähenbühl, Kaiserstuhl «Gut gegen Nordwind» (Wiederaufnahme) 10’000
Das Theaterkolleg, Luzern «Drei neue Nasen» 16’500
Sven Mathiasen, Wettingen «Pu der Bär» 25’000
T42 dance projects, Bern «Ego à Gogo» 10’000
Tanz und Kunst Königsfelden, Baden «Mind the Gap I» 20’000
theater salto&mortale, Aarau «Das Gewicht der Ameisen» 40’000
Theaterproduktionen Jörg Bohn, Niederlenz «Bruno kehrt heim» (Arbeitstitel) 20’000
tuns contemporans, Chur «Nachts wird mir wetter» 31’600
Vanessa Torres, Baden «Der Storch im Zimmer» 5’400
Verein 3art3, Zürich «Queere Tiere» 10’000
Verein Fakten & Fantasie, Zürich «straf:kammer:spiel» 25’000
Verein Lyrical Link, Aarau «Ob das Glück stets hinter Wolken liegt» (Arbeitstitel) 30’000


Programmbeitrag

Bühne Aarau Programmbeitrag 2024 557’000
Figurentheater Wettingen Programmbeitrag 2024/25 15’800
Kellertheater Bremgarten Programmbeitrag 2024/25 21’000
Kleine Bühne Zofingen Programmbeitrag 2024/25 15’800
Kultur im Sternensaal, Wohlen Programmbeitrag 2024/2025 21’000
Kulturhaus Odeon Brugg Programmbeitrag 2025 37’800
Kurtheater Baden Programmbeitrag 2025 420’000
Musik & Theater Zofingen Programmbeitrag 2024/2025 26’500
TaB* Theater am Bahnhof Reinach Programmbeitrag 2025 25’200
Theater Marie, Aarau Programmbeitrag 2024 510’000
ThiK Theater im Kornhaus, Baden Programmbeitrag 2024/25 200’000
Verein Kaiserbühne, Kaiserstuhl Programmbeitrag 2024 68’300


Teuerungsausgleich 2024 gemäss Grossratsbeschluss

Teuerungsausgleich 26’600


Förderbeitrag, Residenzprogramm SZENOTOP

Nicole Frei, Zürich Förderbeitrag 10’000
Kollektiv «Böse Wetter», Aarau Residenzprogramm SZENOTOP 80’000

 

Beiträge Theater und Tanz 2’497’850